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19.01.2017, 11:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.11.2017, 18:59 von dl8ro.)
Sie schießen wie Pilze aus der Erde, die Pseudo-APRS-Stationen.
DMR, D-Star, Smartphon, Raspberry und andere heilbringende Technik macht es möglich.
Und nun ist man mit D-Star, dem Telefon über TCPIP oder mit einem Raspberry als Solo-Gateway in "APRS" QRV - glaubt man zumindest....
Die Freude ist groß, wenn man sich in APRS.fi sehen kann und stolz ist man vermutlich auch.
Das das aber kein APRS ist können die Wenigsten einschätzen.
Wenn eine "richtige" APRS-Station mit Funkgerät unterwegs ist, sieht sie diese Pseudo-APRS-Stationen gar nicht!
Und umgekehrt, eine D-Star/DMR-Station sieht natürlich auch nicht, was echte APRS-Stationen auf ihrem Display sehen können.
Der Sinn des APRS-Systems wird auf den Kopf gestellt.
Ein Digipeater mit Gatewayfunktion macht natürlich Sinn, zusätzlich 10 Gateways ohne Digipeater im Umkreis von 10 km sind Unsinn (Großsstadteffekt).
Dieser Gateway-Hype hat zudem noch den unangenehmen Nebeneffekt, daß mancher Diigi verschwindet - wozu Digi, man sieht sich ja bei aprs.fi!
Fehlende Digis aber führen dazu, dass das Interesse echtes APRS über HF im Fahrzeug oder im Handfunksprechgerät auszuwerten schwindet.
Darüber sollte man nachdenken und die Infrastruktur mit Digipeatern statt mit Gateways aufrüsten.
Da helfen auch WIDE1-1 Digis und Digis im heimischen Shack, die nicht 24 Stunden laufen, aber eingeschaltet sind, wenn der OM zu Hause ist (spart das Anmelden einer automatischen Station und kostet nichts).
Wichtig ist dabei, die eigenen Bakenaussendungen nur in großen Abständen zu konfigurieren, man muss nicht jede Minute seinen (festen) Standort aussenden.
Das Netz wird es danken.
73 de Uli, DL8RO
SYSOP der APRS-Digis DM0DM, DB0BLO, DB0BAR, DB0LOS, DB0FFO, DB0WOL
73 de Uli, DL8RO
Hallo Uli,
passend zum Thema möchte ich mal kurz beschreiben wie wir das hier in unserer Region umgesetzt haben. Vielleicht kann das ein wenig als Anregung dienen. Und natürlich gerne auch als Diskussionsgrundlage benutzt werden:
Gateway: Wir betreiben ein zentrales Gateway mit Digipeater-Funktion an einem relativ guten Standort. Aufgrund unserer Topografie (viele tiefe Täler) kommt am Empfänger aber meist nur Datenmüll an (Kollisionen). Damit wird der Standort hauptsächlich zum TX-Gateway. Es werden also überwiegend Pakete ausgesendet die über das Netzwerk hereinkommen. Dazu sind entsprechende Filter gesetzt.
Digipeater: Das oben beschriebene Gateway wird von zwei kleineren Digipeatern (ohne jegliche Netzwerkanbindung) unterstützt.
RX-Gateways: Davon haben wir ganz viele (siehe hier). Diese wirken als die eigentlichen Empfänger für unser TX-Gateway. Damit werden die Täler sehr gut und weitgehend kollisionfrei abgedeckt. Zudem werden dadurch auch kleinere APRS-Stationen (wie z.B. das PicoAPRS) recht gut gehört.
Raspberrys: Dies sind zum einen die RX-Gateways zum anderen Teil meist SvxLink-Systeme. Unsere lokalen FM-Relais machen damit über das APRS-System ihre Betriebsparameter (Frequenz, Ablage, Tonruf, CTCSS etc.) bekannt. Dies ist hauptsächlich für die mobilen Stationen gedacht. Ein Tastendruck (QSY-Funktion) und das Funkgerät schaltet sofort auf den gewünschten Repeater.
Vernetzung: Alle oben genannten Systeme sind fast ausschließlich über schnelle Richtfunkstrecken ( HAMNET) mit unserem zentralen APRS-Server verbunden. Wir kommen damit also fast völlig ohne Internetverbindungen aus. Es gibt lediglich einen einzigen Uplink zum APRS-IS. Dies aber nur als "Gimmick" um auch die Dienste bei aprs.fi etc. nutzen zu können. Für die eigentliche Funktion benötigen wir das nicht. Die Verbindung ins Internet könnte also ohne negative Auswirkungen gekappt werden.
Genau wie die APRS-Systeme sind übrigens auch die meisten unserer lokalen FM-Relais über HAMNET-Richtfunkstrecken miteinander vernetzt (siehe hier). Auch dafür werden weder Internetverbindungen noch irgendwelche Internet-Infrastuktur eingesetzt. Das alles läuft also völlig eigenständig.
Für die Umsetzung haben wir einige Jahre gebraucht und auch viel Arbeit und Geld hereingesteckt. Inzwischen sind daraus mehr als zehn Standorte entstanden. Insgesamt wurden über 40 HAMNET-Antennen sowie die entsprechenden Router etc. installiert. Eine Menge Aufwand - per Internet wäre das natürlich viel einfacher. Man muss dafür also schon ganz schön verrückt sein, hi. Aber wird sind halt FUNKamateure. Und auch ein klein wenig stolz darauf ...
Schönen Gruß
Frank, DL3DCW
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• DH5AZ, dl8ro
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26.04.2022, 11:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.04.2022, 11:23 von dl8ro.)
Nun ist es schon über 5 Jahre her, dass ich den Eingangsbeitrag schrieb.
Es gibt eine neue Situation, man macht jetzt "LORA APRS".
Leider trifft meine Einschätzung auf dieses Verfahren genauso zu....
LORA ist unbestritten ein interessantes Verfahren, um Daten mit wenig Sendeleistung auch über größere Entfernungen zu übertragen.
Diese Eigenschaft erkauft man sich mit geringer Übertragungsgeschwindigkeit.
Somit ist eine Häufung von Stationen auf einer Frequenz, wie wir sie bei APRS auf 144,8 MHz (das theoretische Maximum sind 100 Stationen) vorfinden nicht denkbar.
Kollissionen dürften in Ballungsgebieten vorprogrammiert sein, zumal gesendet wird, ohne den Kanal auf Belegung zu prüfen.
Leider gibt man sich auch hier zufrieden, dass man sich auf aprs.fi sieht. Das findet man toll.
Ich finde es toll, wenn ich in meinem Mobil- oder Handfunksprechgerät APRS-Stationen sehe.
Ich sehe aktive Funkamateure, Relaisfunkstellen, Klubstationen, Veranstaltungen, das Wetter, persönliche Nachrichten usw.
Lora-Stationen sehe ich nicht, sie arbeiten auf einer anderen Frequenz und benutzen eine andere Übertragungsart.
Deshalb bin ich der Überzeugung, investierter Aufwand ist besser bei echten APRS-Digipeatern (z.B. mit Raspberry oder am Einfachsten der fertige PLX-Digi) aufgehoben.
Damit kann man wirkliches APRS machen, Lücken schließen und somit anderen Funkamateuren helfen.
Ich möchte mit diesem Einschrieb keinesfalls die Freude am Experimentieren nehmen, habe deshalb dem Forum auch einen eigenen LORA-Bereich spendiert, aber den Begriff APRS sollte man nicht im Zusammenhang mit LORA verwenden, das hat Bob als Entwickler von APRS nicht verdient.....
73 de Uli, DL8RO
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Hallo Uli,
LoRa ist nur ein Übertagungsstandard. Darüber werden APRS-Pakete genau nach APRS-Protokoll von Bob, WB4APR übertragen. Daher finde ich es schon ok das das Ganze LoRa-APRS genannt wird. LoRa-APRS ist auch gar nicht getrennt vom "klassichen" APRS sondern die Systeme gehen fließend ineinander über. Im Prinzip ähnlich wie APRS auf Kurzwelle oder via ISS. Da werden auch andere Frequenzen/Übertragungsstands genutzt aber trotzdem gehört dies zum weltweiten APRS-Netzwerk.
Bezüglich des APRScube kann ich sagen: Dieser prüft vor Aussendung ob die Frequenz frei ist. Ebenso sieht man im Display empfangene Stationen. Klassische iGates übertragen zudem auch die Daten von LoRa-Stationen auf die 144.800 MHz so das man diese Stationen auch auf den Displays üblicher APRS-Handfunkgeräte sehen kann. Und bei Message-fähiger Hardware kann man sogar Nachrichten zwische 2m-APRS und LoRa-APRS austauschen.
LoRa-APRS ist eben kein ein eigenes, getrenntes System. Es ist Teil des APRS-Netzwerkes. Es liegt nun an uns was wir daraus machen.
Schönen Gruß
Frank, DL3DCW
P.S. Auch die IARU nennt es übrigens LoRa-APRS: https://vienna.iaru-r1.org/wp-content/up...33-MHz.pdf
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Hallo Frank,
danke für die Aufklärung, wieder etwas gelernt.
Das Einzigste, was ich anzweifle ist die Aussage "Klassische iGates übertragen zudem auch die Daten von LoRa-Stationen auf die 144.800 MHz".
Wie geht das? Sie hören auf der Lora-QRG und senden auf 144,800?
Ich denke eher, sie filtern aus dem Internet je nach Einstellung (Entfernung, Locator oder so) und senden es dann aus.
Das habe ich bei DM0TT auch so gemacht.....(leider im Moment nicht qrv)
Fazit: Da muss ich ja wohl auch noch einsteigen?
73 de Uli, DL8RO
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Klassische iGates verwenden eigentlich immer den APRS-IS Stream. Und filtern dann so wie der Sysop das mag/einstellt (z.B. nach Entfernung). Da im APRS-IS Stream natürlich auch LoRa-Stationen enthalten sind würden diese Daten dann vom iGate auf der 144.800 MHz ausgesendet (wenn sie im eingestellten Entfernungsbereich liegen).
Das APRS-IS ist ja zentraler Bestandteil des APRS-Systems. Und das sollte/darf man natürlich auch nutzen. Zudem muß man zur Vernetzung ja nicht immer zwingend das Internet einsetzen. Ich habe in meinem alten Beitrag oben ja die Verwendung des HAMNET angesprochen. Das wäre dann ein wenig mehr "richtiger" AmateurFUNK
Letztendlich liegt es daran was WIR daraus machen. Allerdings wird - wenn einmal Internet vorhanden ist - dieses auch immer gerne benutzt. Die Motivation das über Funk zu machen ist leider sehr gering. Das hat sich auch in den letzetn fünf Jahren nicht geändert. Eher im Gegenteil. Schade eigentlich.
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